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Zufrieden mit der Ausbildung? Tendenz sinkt in Berlin und Brandenburg

Die Zufriedenheit der Auszubildenden hat während der zurückliegenden Jahre deutlich abgenommen. Zu diesem Ergebnis kommt der Ausbildungsreport der DGB-Jugend Berlin-Brandenburg für 2024, der am 04.03.2025 der Öffentlichkeit vorgestellt wurde.

Zwar ist noch immer mindestens jede*r zweite Auszubildende mit der Ausbildung zufrieden oder sehr zufrieden. Die Tendenz sinkt jedoch. 2012 gaben 78 Prozent der Befragten an, mit ihrer Ausbildung zufrieden zu sein. Dieser Anteil sank im Jahr 2024 auf 69 Prozent.

Die Gründe liegen in fehlender Betreuung und Anleitung im Betrieb, überlasteten und teils didaktisch nicht geschulten Ausbilder*innen. Niedrige Bezahlung, belastende Arbeitszeiten, fehlende Mitbestimmung im Betrieb und Kompromisse bei der Berufswahl sind weitere Aspekte für die Unzufriedenheit. 

Zufriedenheit ist branchenabhängig. Überdurchschnittlich zufrieden sind Auszubildende in Chemieberufen, in Verkehrs- und Logistikberufen sowie im Groß- und Außenhandel (80-82 Prozent). Weniger zufrieden sind dagegen die Auszubildenden in der Veranstaltungstechnik (55 Prozent), im Hotel- und Gastronomiegewerbe (58 Prozent) sowie im Einzelhandel und Verkauf (62 Prozent).

Überstunden sind ein weiteres Problem: 27 Prozent der Befragten leisten regelmäßig Überstunden, obwohl Überstunden bei minderjährigen Auszubildenden unzulässig sind. 40 Stunden pro Woche Arbeitszeit sind laut Jugendarbeitsschutzgesetz das erlaubte Maximum. 

Die Übernahmeperspektiven sind unklar: 57 Prozent der Auszubildenden können nicht einschätzen, ob sie übernommen werden. Die DGB-Jugend fordert daher eine unbefristete Übernahmegarantie. Auch beim Feedback gibt es Verbesserungsbedarf: Nur 13 Prozent erhalten wöchentlich eine Rückmeldung, 60 Prozent seltener als einmal im Monat.

Viele Ausbildungsplätze bleiben unbesetzt. In Brandenburg sind etwa 10.500 Plätze vakant, während 8.300 junge Menschen eine Stelle suchen. In Berlin sind rund 4.900 Plätze unbesetzt. Die Ergebnisse des Reports zeigen, dass Verbesserungen bei der Vergütung, den Arbeitszeiten und der Betreuungsqualität notwendig sind, um die Attraktivität der dualen Ausbildung zu steigern.

Weitere Informationen finden Sie hier:

Faktenblatt zum DGB-Ausbildungsreport 2024 für Berlin-Brandenburg 

DGB-Ausbildungsreport Berlin-Brandenburg 2024