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Ausbildungsabbrüche im regionalen Vergleich

Eine aktuelle Analyse beleuchtet die Unterschiede zwischen den Regionen und geht den Ursachen nach.

Die Zahl der Ausbildungsabbrüche nimmt seit Jahren bundesweit zu. Eine aktuelle Untersuchung des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesagentur für Arbeit (IAB) zeigt, dass die Abbruchquoten im dualen Ausbildungssystem zwischen 2005 und 2020 kontinuierlich gestiegen sind. Besonders hohe Werte werden im Nordosten und in der Rhein-Ruhr-Region verzeichnet, während in Baden-Württemberg, Bayern und Sachsen die Abbruchquoten seit Jahren relativ niedrig bleiben. Die Forschung zeigt, dass neben individuellen Merkmalen wie etwa Herkunft und Vorbildung auch bestimmte strukturelle Faktoren wie Wirtschaftskraft und Branchenstruktur eine Rolle dabei spielen. Besonders Regionen mit einer hohen Arbeitslosenquote und geringer Wirtschaftskraft sind von hohen Ausbildungsabbrüchen betroffen.  Ebenso beeinflussen die regionale Branchenstruktur sowie die berufsspezifischen Unterschiede die Abbruchquoten: in Gebieten mit einem höheren Anteil an Handwerksbetrieben sowie Finanz- und Versicherungsdienstleistern fallen die Abbruchquoten vergleichsweise geringer aus. Während im Jahr 2020 in Eichstätt (Bayern) nur 11,3 % der Auszubildenden ihre Ausbildung vorzeitig beendeten, lag die Quote in Pirmasens (Rheinland-Pfalz) bei 42,5 %. Berlin lag mit über 35% deutlich über dem bundesweiten Durchschnitt. Diese Diskrepanz zeigt, dass wirtschaftliche und strukturellen Rahmenbedingungen einen entscheidenden Einfluss auf die Ausbildungsstabilität haben.

Weitere detaillierte Informationen auch zu den Forschungsdaten und -methoden sind auf der Webseite des IAB zu finden.